Pressemitteilung

Besondere Gäste in der Fuggerei

06.05.2024

Die Fuggerei feiert Meilenstein mit dreimillionster Besucherin

Am 4. Mai, Samstagvormittag betraten Lisa und Sarah die Fuggerei. Die beiden Freundinnen, die aus der Nähe von Stuttgart kommen, hatten spontan beschlossen, einen Tagesausflug nach Augsburg zu machen. Natürlich durfte dabei ein Besuch in der Fuggerei nicht fehlen – und dort erwartete sie eine besondere Überraschung: Lisa wurde als die dreimillionste Besucherin der Fuggerei identifiziert!

Ana Majerski, die an diesem Tag an der Kasse arbeitete, händigte Lisa das dreimillionste Ticket aus und überreichte ihr zur Feier einen Blumenstrauß sowie andere Fuggerei Produkte. Wie die meisten Mitarbeitenden an der Kasse der Fuggerei, ist auch Frau Majerski Bewohnerin der ältesten bestehenden Sozialsiedlung der Welt. Die 71-jährige wohnt seit 2012 in der Fuggerei und ist bereits seit 8 Jahren an der Kasse tätig. „Nach 38 Jahren in der Gastronomie fehlte mir der Kontakt zu den Menschen, als ich in Rente ging“, erzählte Majerski. Die Arbeit an der Kasse der Fuggerei ist für sie nicht nur ein guter Nebenverdienst, sondern bereitet ihr auch große Freude: „Ich begegne Menschen aus der ganzen Welt. Auch 2017 durfte ich schon das zweimillionste Besucherehepaar aus Japan in Empfang nehmen.“ Welch ein toller Zufall, dass sie auch heute wieder am Eingangsbereich der Fuggerei arbeitete und dieses Mal Lisa und Sarah eine Überraschung bereiten konnte.

Die Fuggerei, die jährlich etwa 200.000 Besucher aus der ganzen Welt empfängt, bietet mit ihren vier Museen und ihrer reichen Geschichte ein einzigartiges Erlebnis für Kulturinteressierte und Geschichtsbegeisterte. So ist es wohl kein Zufall, dass Lisa in Stuttgart Kunstgeschichte studiert. Die 23-jährige und ihre Freundin sind begeisterte Kunst- und Kulturliebhaberinnen und waren gespannt auf die 500-jährige Geschichte der Fuggerei. Der Erhalt dieser einzigartigen Sehenswürdigkeit in Augsburg wird unter anderem durch die Eintritte finanziert. So ist der Tourismus für die Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungen eine wichtige Einnahmequelle. Gezählt werden die Besucher seit der Einführung des Eintritts im Jahr 2006 und seitdem haben die Fuggerschen Stiftungen auch viel in ihr museales Angebot investiert. 2019 wurden das Museum der Bewohner und des Alltags eröffnet, 2021 folgte ihnen das Museum der Geschichte und des Wohnens. Die steigenden Besucherzahlen und die positive Resonanz auf die Museen sowie das breite Angebot an thematischen Gruppenführungen zeigen, dass das Interesse an der Fuggerei kontinuierlich wächst. Zwar haben sich die beiden Corona-Jahre auch hier bemerkbar gemacht, dank der stiftungseigenen Forste gab es jedoch auch während dieser Zeit eine sichere Einnahmequelle. Denn zu ca. ¾ finanzieren sich die Fuggerschen Stiftungen durch die Bewirtschaftung der 3.200 ha großen Waldfläche bei Blumenthal und Laugna. Aufgrund der stetig schwankenden Holzpreise sind die Einnahmen durch den Tourismus jedoch ein wichtiges zweites Standbein, um den Erhalt der Fuggerei mit der geringen Jahreskaltmiete von 88 Cent auch in Zukunft zu sichern. 

Die beiden Freundinnen erkundeten nach der Übergabe der Tickets das Fuggerei-Gelände und die Museen mit samt neuem Fuggerei-Guide und Jahreskarte. Danach wollten sie eines ihrer Geschenke, einen Gutschein bei den Tafeldeckern in der Fuggerei einlösen und anschließend den strahlenden Sonnenschein im Botanischen Garten in Augsburg genießen.